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Bücher ab 16 Jahren
Ältere oder richtig alte Bücher,
günstig antiquarisch erhältlich,
immer noch ein Lesevergnügen!
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Franco Ferrucci: Die Schöpfung – Das Leben Gottes... (1988) Der Glaube an übernatürliche Mächte, die die Geschicke der Welt bestimmen, ist über den gesamten Erdball verbreitet. Hier nun wird berichtet, wie es wirklich war – vom Schöpfer persönlich! Von der Schaffung der Welt bis in heutige Tage arbeitet sich der Erzähler an großen Ereignissen der Religion und Philosophie entlang und entwirft in grandiosem Stil ein Bild von zweitausend Jahren Menschheitsgeschichte. Darin offenbaren sich einerseits akribische Kenntnis und tiefes Verständnis dieser kulturellen Entwicklungen; andererseits wird die Erzählung aber nicht zum verkleideten Lehrwerk, sondern weiß von der ersten bis zur letzten Seite mit viel Humor und manchem Sarkasmus zu unterhalten. Wie Umberto Eco kommentierte: "Glücklich der Leser, denn diese Geschichte von der langen Schlaflosigkeit Gottes läßt einen nicht einschlafen." Jan van Nahl |
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Friedo Lampe: Von Tür zu Tür. Phantasien und Capriccos (1987) In dieser ganz kleinen Impression passiert so gut wie nichts: Hinter einer Wolke tritt der Mond hervor, wir erkennen dank der Allmacht des Erzählers den Nachtwächter auf seinem Kontrollgang durch die Museumssäle, sind im nächsten Moment auf einem Havelkahn, wo der Kapitän einen Groschenroman liest, ein Student und ein Liebespaar im Lustgarten tauchen auf und werden schon wieder von einem Ehepaar abgelöst, dass von der Oper nach Hause strebt; dann verdunkelt der Mond sich wieder. Ein Nichts an Inhalt, wie gesagt. Aber die magische Art, wie Lampe seine realistischen Beobachtungen aneinander setzt, macht aus der kleinen Geschichte einen kleinen Roman. Wie seine Schreibtechnik funktioniert, ist oft und immer bewundernd beschrieben worden – genau analysieren lässt sie sich schwerlich: Lampe war kein Welten-Entwerfer, kein Balzac, sondern ein Lyriker unter den Prosaisten, ein sensibler Feinmechaniker. Klaus Seehafer |
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Herbert Asmodi: Das große Rendezvous (2004) Das große Rendezvous handelt vom Tod eines älteren Herrn, der sein Leben lang ein ausgewachsenes Ekel war. Es gibt Gründe, dass er so geworden ist, aber eigentlich entschuldigen auch sie nicht den geradezu unglaublichen Grad an Zynismus und Misanthropie jedermann gegenüber. Eines Tages rettet er eine schöne junge Frau, die sich durch allzu weites Hinausschwimmen ins Meer umbringen wollte, und verfällt ihr. Ein kleines Wunderwerk! Man kann nur vermissen, was man liebt und lieben nur, was man kennt. Deshalb lohnt es sich noch immer, Asmodi kennenzulernen, das halbe Dutzend seiner kostbaren Bücher billig in Antiquariaten zu erwerben und dann hemmungslos zu genießen. Klaus Seehafer |
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Astrid Lindgren: Steine auf dem Küchenbord (2000) Diese Sammlung voller Zitate wurde auf eine Weise aus Büchern, Interviews, Tagebuchaufzeichnungen von Astrid Lindgren entnommen, gegliedert und thematisch auf eine Weise gegliedert, die herzerhebend ist. In den Vordergrund treten Lindgrens Liebe zu Kindern, ihr Plädoyer für Frieden, Toleranz und eine gewaltfreie Erziehung. Das hat sie anlässlich ihrer Rede zur Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels mit den Worten umschrieben: "Vielleicht wäre es gut, wenn wir alle einen kleinen Stein auf das Küchenbord legten als Mahnung für uns und für die Kinder: Niemals Gewalt!" Erstaunlich, wie einfach die schwedische Erzählerin von schweren Dingen zu erzählen vermochte. "Das Einzige, was ich hier auf Erden zustande gebracht habe, sind eine Menge Einfälle, und es ist mir rätselhaft, wie man so unentwegt mit lauter zum Teil überdies noch recht verschrobenen Einfällen leben und fast sterben kann." Oder: "Man muss leben, damit man sich mit dem Tod anfreundet. glaube ich, trallala." Klaus Seehafer |
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Michael Crichton: Beute (2002) Es klingt nach einer angenehmen Tätigkeit: Der Software-Spezialist Jack Forman soll im Technologieunternehmen seiner Frau die Position eines Beraters übernehmen. Im Forschungszentrum in der Wüste von Nevada stellt sich indes rasch heraus, dass etwas nicht stimmt: Bei der Entwicklung selbstdenkender Nanoroboter sind einige dieser winzigen Kunstgeschöpfe aus dem Labor in die Umwelt entkommen – und entwickeln sich dort rasend schnell weiter. Bald schon fallen ihnen Kaninchen und Kojoten zum Opfer, dann ist unter den Mitarbeitern der erste Verlust zu beklagen. Glaubt Jack zunächst an eine raschen Sieg über die "Schwärme", muss er bald einsehen, dass ihr Gegner schier übermächtig ist. Und auch seinen Kollegen kann er auf einmal nicht mehr trauen... Extrem spannend; erinnert an eine Mischung aus Schätzings "Schwarm" und Eschbachs "Herr aller Dinge" – war aber vorher da! Jan van Nahl |
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Mark Twain: Ein Yankee an König Artus' Hof (1889) Mark Twain ist den meisten sicherlich bekannt als Verfasser der Geschichten um Tom Sawyer und Huckleberry Finn. Doch sein literarisches Schaffen war ungleich größer. Der vorliegende Roman ist eine Utopie, handelt von einem Amerikaner, der nach einem Unfall unvermittelt in der Welt des legendären König Artus erwacht. Das technische Wissen des 19. Jahrhunderts macht ihn rasch zu einem gefragten Mann, kann sich doch selbst der Hofzauberer Merlin nicht mit seinem Können messen. Als königlicher Berater, kurz: der "Boss", bringt er zahlreiche gesellschaftspolitische Reformen und wissenschaftliche Entwicklungen in Gang. Doch sein Traum von einer idealen Welt wird zum Alptraum, und schließlich verschanzt er sich mit einigen Getreuen in einem hochtechnisierten Bunker zum letzten Gefecht gegen die Ritter der Tafelrunde... Böse, kritisch, unterhaltsam und absolut lesenswert! Jan van Nahl |
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Umberto Eco: Der Name der Rose (1982) Ein Klassiker, der kaum einer Vorstellung bedarf. Der gelehrte Mönch William von Baskerville und sein Schüler Adson treffen anno 1327 in einer reichen Benediktinerabtei ein, in der unlängst ein Mord geschah. Auf Bitte des Abtes soll der scharfsinnige William den Fall klären. Dabei werden er und sein Zögling nicht nur in das Tun eines fanatischen Predigers hineingezogen, sondern müssen sie auch machtpolitischen Streitigkeiten widerstehen... Meisterlich und vielschichtig erzählt, spannend und anregend von der ersten bis zur letzten Seite. Auch wer die solide Verfilmung mit Sean Connery gesehen hat, sollte einen Blick wagen: der Roman ist nicht nur ungleich tiefsinniger, er lässt die Geschichte in manchem Punkt auch ganz anders verlaufen. Das Buch liegt in diversen Ausgaben vor. Jan van Nahl |
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Frank Stieper: Sleepy Simon (2001) Kai will allen sein Können beweisen, als er sich in das System eines Pharmazieunternehmen einhackt. Die Daten, die er wahllos herunterlädt, sollen ihm nur als Beweis dienen, doch schon einen Tag später wird ins Haus seiner Eltern eingebrochen und eine unmissverständliche Nachricht hinterlassen: Kai steht auf der Abschussliste! Man will ihn nicht anzeigen, sondern nur die Daten zurück - und dafür ist jedes Mittel Recht. Schon bald ist Kai auf der Flucht und der einzige Grund, aus dem man ihn noch nicht getötet hat, heißt Sleepy Simon, ein Computervirus, den Kai als Lebensversicherung programmiert hat... Auch wenn die technischen Details heute etwas veraltet sind, ist der Thriller noch immer ein Roman, der diese Bezeichnung mehr als verdient: spannend, mitreißend, voll unerwarteter Wendungen. Ruth van Nahl |
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Joseph Ratzinger: Jesus von Nazareth (2008/11) Jesus, der "Christus", hat Menschen durch zwei Jahrtausende bewegt, geleitet, interessiert. Dies unter teils sehr verschiedener Perspektive, vorangetrieben von Theologen, Religionswissenschaftlern, Historikern oder Archäologen. Der Mensch und der göttlich Gesalbte stehen auch in Film und Fernsehen immer wieder im Blickpunkt, sei es in Dokumentationen, TV-Verfilmungen oder im wuchtigen Kino-Epos. Weniger in seiner Funktion als geistliches Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, denn als Resultat eines auf die Worte der Bibel ausgerichteten christlichen Lebens präsentiert der Theologie-Professor Ratzinger in den vorliegenden zwei Bänden seine persönliche Auslegung der wichtigsten Stationen im Neuen Testament. Das in klarer (manches Mal indessen Hintergrundwissen erfordernder) Sprache verfasste Werk rief unter Theologen, Geisteswissenschaftlern und Laien geteiltes Echo hervor – jeder ist eingeladen, sich ein eigenes Bild zu machen. Jan van Nahl |
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Frank Schätzing: Limit (2009) Ein Milliardärstreffen auf dem Mond – in naher Zukunft keine Fiktion mehr, sondern Realität. Dabei stehen selbstredend Möglichkeiten der lukrativen Ausnutzung des Himmelskörpers im Zentrum der Diskussionen. Die Anwesenheit eines verdeckt operierenden Agenten bringt indessen die illustre Gesellschaft in ernste Gefahr... Auf der Erde sieht sich Detektiv Owen Jericho derweil keiner besseren Situation gegenüber: Eher zufällig ist er in wirtschaftliche Auseinandersetzungen politischer Mächte geraten – doch unliebsame Zeugen will niemand haben und der angesetzte Profikiller waltet seines Amtes mit akribischer Sorgfalt... Eine überaus spannende Sci-Fi-Geschichte, verortet in naher Zukunft, in der der Autor zahllose gesammelte Informationen zur weltpolitischen Lage zu einem Thriller erster Klasse verarbeitet. Zumindest, wenn man die Lektüre von rund 1300 gleichmaßen sprachgewaltigen, wie terminologieverliebte Seiten durchsteht; manchmal ist weniger dann doch mehr. Wen wundert es, dass Schätzing im Jahr des Erscheinens vom Burnout sprach... Dennoch absolut lesenswert! Jan van Nahl |
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Thomas L. Friedman: Die Welt ist flach (seit 2005) Als der dreifache Pulitzer-Preisträger Friedman nach Indien reist, kommt er sich zunächst ein wenig vor wie einst Christoph Kolumbus. Doch während Kolumbus wusste, dass die Erde eine Kugel ist, kann sich der Journalist nach seiner Reise nicht mehr sicher sein: Im 21. Jahrhundert, dem Zeitalter von Outsourcing und Offshoring, scheint sich die Welt doch wieder zur Horizontalen gestreckt zu haben. Was das für die westlichen Mächte (vor allem die USA) bedeutet, welche Möglichkeiten sich dem heutigen Individuum bieten, welche Anforderungen aber auch im dritten Jahrtausends gestellt werden, sind Fragen, denen Friedman in seinem Buch (übrigens seit 2005 in mehreren aktualisierten Auflagen erschienen) nachgeht – unterhaltsam, lehrreich, nachdenklich. Sicherlich nicht die Antwort auf alle Probleme, und auch nur einen begrenzten Arbeitsmarkt betrachtend, aber journalistisch ansprechend aufbereitetes Material für den Interessierten. Jan van Nahl |
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Sunzi: Die Kunst des Krieges (6. Jh. v. Chr.) Dreizehn Kapitel auf zusammen wenig mehr als 50 Seiten; äußerlich macht Sunzis Werk keinen gewichtigen Eindruck. Seine Wirkungsmächtigkeit ist umso größer: Im asiatischen Raum zählt das Büchlein des chinesischen Generals und Philosophen noch heute zum Klassiker in Managerkreisen, und die entfalteten Überlegungen haben Militärstrategen auf der ganzen Welt beeinflusst. Auch Privatleute suchen Rat in seinen Ausführungen, hoffen auf Tipps für ein erfolgreiches und zufriedenes Leben. Dabei muten Sunzis Thesen dem heutigen Betrachter keinesfalls unerwartet, fast schon simpel an – aber sie sind ungewöhnlich präzise formuliert ... Man mag es halten und lesen wie man will: "Die Kunst des Krieges" gehört in das Regal eines jeden ambitionierten Lesers. Es gibt zahlreiche Ausgaben, seit einiger Zeit auch in deutscher Übersetzung direkt aus dem Chinesischen, zum Schnäppchenpreis. Jan van Nahl |
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Floortje Zwigtman: Wolfsrudel (2006) Irgendwo in der Walachei des 19. Jahrhunderts: Eine Gruppe von Bauernjungen schließt sich zu einer Räuberbande zusammen; ihr Lager errichten sie auf einer alten Klosterinsel. Nachdem sie dort auf ein Grab gestoßen sind, das sie öffnen und plündern, verändert sich etwas in ihnen: Die einstigen Freunde spalten sich in zwei Gruppen, denen jeweils ein mysteriöser Fremder beratend zur Seite steht, Schafhirte und Eremit. Im Laufe der nächsten Tage auf der Insel werden die Jungen von den beiden Männern in die tiefsten Abgründe ihrer Seele geführt, in denen das Böse lauert. Sie verlieren sich in exzessiven Gewaltorgien, ohne Hoffnung je wieder zu sich selbst zu finden... Ein eindringliche Geschichte, die gekonnt das Thema "Dracula" mit kritischen Betrachtungen der menschlichen Moral verbindet und zu einem extrem spannenden Erlebnis für hartgesottene Leser werden lässt. Jan van Nahl |
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Anthony Burgess:
Clockwork Orange
(1962/1972) In einer Stadt der nahen Zukunft konstruiert Anthony Burgess am Beispiel des 15-jährigen Alex eine anonyme Gesellschaft, in der Jugendliche keine weitere Perspektive haben als genau wie ihre Eltern als gefühllose Arbeitstiere zu enden. So schlittern sie in eine Spirale der Gewalt. Doch Burgess befreit den Leser von einem einfachen, aber falschen Schwarz-Weiß-Denken, skizziert Ursache und Wirkung von Alex' Handeln, sieht aber nicht nur die Schuld bei ihm und seiner näheren Umgebung. Auch die vermeintlich unfehlbare Obrigkeit hat keine weiße Weste... Bekannt auch durch die werkgetreue Verfilmung von Stanley Kubrick (1971), ist das Buch eine bitterböse Abrechnung mit der Vorstellung, Menschen auf dem falschen Pfad der Tugend zu formen und ihnen einen anderen Willen aufzuzwängen. Anna-Carina Blessmann |
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Ralf Isau: Der Kreis der Dämmerung (1999 bis 2001) In vier Büchern, auf über 2000 Seiten, wird berichtet über das 100-jährige Leben des Jahrhundertkindes David Camden, der als einziger die Macht besitzt sich dem Geheimbund "Kreis der Dämmerung" entgegenzustellen. Die zwölf übernatürlich begabten Mitglieder des Kreises besetzen weltweit wichtige Positionen und beeinflussen die Geschichte des 20. Jh.s maßgeblich durch ihr Wirken. Der Ausgang Davids fast unmöglicher Mission wird das Schicksal der weiteren Welt entscheiden... Ein wahres Meisterwerk des Fantasyautors Isau, das eine fantastische Aufarbeitung des letzten Jahrhunderts darstellt, spannend, nachdenklich, unterhaltsam und actiongeladen. Bedenkenswert: Isau verwies im Roman durch seinen Protagonisten eindringlich auf die potentielle Bedrohung durch Osama bin Laden in der Zukunft - der letzte Band erschien wenige Tage vor dem 11. September 2001. Jan van Nahl |
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Walter Moers: Die Stadt der träumenden Bücher (2004) Das Buch erzählt die rasante Reise des Hildegunst von Mythenmetz, der sich auf die Suche nach einem unbekannten Autor macht. Und wo sucht man als junger Lindwurm wohl als erstes? Natürlich in der Stadt der träumenden Bücher - Buchhaim! Diese Stadt scheint nur aus Büchern und deren Lesern zu bestehen und hat einen ganz besonderen Charme. Sie ist komplett der Kunst des Dichtens verschrieben. Unter der Stadt befindet sich ein riesiges Netz aus Katakomben, entstanden aus aufgestapelten Büchern. Dort leben die wohl beängstigenden Lebewesen von Buchhaim. Der Roman ist gespickt mit unbekannten Kreaturen und in Detail ausgearbeiteten Daseinsformen. Eine wunderschöne Hommage an die Kunst des Schreibens. Larissa Immel |
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Patrick Bernauw & Guy Didelez: Brennende Sterne (1997) Vor dem Hintergrund des Reichstagsbrandes 1933, den der Illusionist und Hellseher Erik Jan Hanussen vorausgesagt hatte, lässt dessen (erfundene) Tochter Hannah die vergangenen Geschehnisse Revue passieren, um zu verstehen, was ihrem Vater zugestoßen ist. Große Sprünge in den Zeitebenen und Erzählperspektiven, Einschübe von Sternzeichenhoroskopen, von Rückblenden, Zitaten und Zeitungsberichten lassen ein dichtes und komplexes Handlungsgefüge entstehen, das neben konzentriertem Lesen Kenntnis des historischen Hintergrundes erfordert. Unter Verwertung biographischer Züge aus Hanussens Lebens lassen die Autoren ein entlarvendes Bild Hitlers entstehen und zeigen, wie dieser sich als Schüler Hanussens zum Magier entwickelte, der sich der Sehnsüchte und Gefühle der Menschen bediente, um sie zu beherrschen. Astrid van Nahl |