2018 | 13–15
Makoto Shinkai: your name Egmont Manga · 304 Seiten · 15,00 Euro Dem Autor zufolge war dieser Roman eigentlich gar nicht geplant, da das Format des Animationsfilms besser zu der Geschichte passt. Tatsächlich besticht der gleichnamige Anime durch seine atemberaubende visuelle Kunst. Die Romanfassung bietet aber mit der Ich-Perspektive eine neue Erzählweise, mehr Hintergrund und eine stärkere Innensicht und lohnt sich deswegen ebenfalls. Die Protagonisten Mitsuha und Taki sind in jeder Hinsicht gegensätzliche Jugendliche. Dann aber bekommen sie seltsame Träume und Gedächtnislücken. Sie finden heraus, dass ihre Träume keine Träume sind, sondern sie die Zeit im Körper des jeweils anderen verbringen. Dadurch lernen sie sich immer besser kennen, bis die Träume schließlich aufhören und Taki sich auf den Weg macht, um Mitsuha zu finden und zum ersten Mal wirklich zu treffen. Ein Roman über den Kampf der Menschen gegen das Vergessen. |
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Cara Delevingne & Rowan Coleman: Mirror, Mirror – Wen siehst du? Fischer · 367 Seiten · 14,99 Euro Seit Naomi in der Band "Mirror, Mirror" spielt, geht es ihr besser: Sie läuft nicht mehr von zu Hause weg wie früher und ist glücklich. Doch dann verschwindet sie erneut. Als sie wiedergefunden wird, ist sie kaum noch am Leben und muss in ein künstliches Koma versetzt werden. Ihre Freunde wollen nicht glauben, dass sie versucht hat sich etwas anzutun, aber niemand außer Ich-Erzähler Red bemüht sich um Nachforschungen. Je länger Nai im Koma liegt, desto mehr drohen die Band und die Freundschaft der Mitglieder an den Problemen und Geheimnissen zu zerbrechen. Das Buch überzeugt durch gut konstruierte Wendungen und realitätsnahe Figuren und entwickelt sich zu einem weitgehend glaubwürdigen Krimi. Insgesamt ein überzeugendes Coming-of-age-Buch mit Fokus auf Freundschaft, Familie, Selbstdarstellung und Fremdwahrnehmung. |
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Krystal Sutherland: Unsere verlorenen Herzen cbt · 384 Seiten · 14,99 Euro Henry ist ein typischer Siebzehnjähriger – mit einer Ausnahme: Er war noch nie verliebt. Das ändert sich, als die mysteriöse Grace neu an seine Schule kommt. Grace wirkt ein wenig ungepflegt, bevorzugt Jungenkleidung und geht am Stock. Als sie bei der Schülerzeitung anfängt, wo auch Henry arbeitet, kommen die beiden sich näher. Doch obwohl Henry der Einzige ist, der an schlechten Tagen zu ihr durchdringen kann, distanziert sie sich wegen der Folgen eines schweren Autounfalls, ihrer drogenabhängigen Mutter und vielen weiteren Geheimnissen immer wieder von ihm. Die Handlung dieses Romans ist deutlich dramatischer als in klassischen Teenager-Liebesromanen, wobei aber auch Sarkasmus und Witz ihren Platz im Buch haben. Die Gefühle der beiden werden durch die bildhafte Sprache perfekt transportiert. Eine tragisch schöne Geschichte über die Höhen und Tiefen der ersten Liebe, die zu Tränen rührt – ohne Kitsch, aber mit viel Gefühl und einem sympathischen Protagonisten. |