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2011 | 10–12


Annette Mierswa: Samsons Reise
Tulipan · 165 Seiten · 12,95 Euro

Mats und sein Hund Samson sind die besten Freunde. Nachdem der Vater stirbt und sich seine Mutter in ihre Arbeit stürzt, ist Samson der Einzige, der immer für Mats da ist und ihm durch die Einsamkeit hilft. Doch Samson verändert sich, und der Tag kommt, an dem der Tierarzt Mats erklärt, dass Samson sich nun auf seine letzte Reise machen muss. Doch Mats will das nicht zulassen und beschließt, Samson zu Opa Windschief zu bringen, der als Erfinder allein im Wald lebt, und von dem er sich Hilfe erhofft ...
   
Guus Kuijer: Das Buch von allen Dingen
Oetinger · 96 Seiten · 6.95 Euro

Unsere Zeit kennt bei aller religiösen Freizügigkeit und Bindungslosigkeit in vielen Ländern sehr gut die Folgen von religiösem Fanatismus und Fundamentalismus, sei es im Osten oder Westen. Wahrscheinlich bedingen sich die beiden scheinbaren Gegensätze sogar, denn das Alles-dürfen auf der einen Seite befördert das Alles-verbieten auf der anderen. Was im Großen, in Politik und weltanschaulichem Stellungskrieg so unfassbar und unverständlich erscheint, wird in diesem kleinen Buch ganz persönlich und anschaulich vorgeführt: einem Buch, das jungen Lesern Zugänge zu religiösen Themen wie zu moralischen Fragestellungen auf eine Weise erlaubt, die tiefgehendes Verständnis mit selbstkritischer Betrachtung vermischt und in eine packend-bewegende Form bringt.  
   
A. J. Lake: Chroniken der Dunkelheit: Eisdrache
Ravensburger · 288 Seiten · 7,95 Euro

Das Handelsschiff, auf dem sich auch Königssohn Adrian befindet, wird von einer riesigen Kreatur angegriffen und zerstört. Mit der Hilfe von Kapitänstochter Elsa schafft es Adrian den Untergang des Schiffes zu überleben. An eine Holzkiste geklammert erreichen den Strand. In der Kiste befindet sich ein wertvolles Kristallschwert. Nur mit seiner Hilfe kann man einen Drachen besiegen. Zusammen mit Adrian begibt sich Elsa auf eine gefährliche Reise... Eine sehr anschaulich geschriebene Geschichte, die die Lebensbedingungen des 7. Jahrhunderts in Britannien beschreibt und damit die Handlung in eine schöne Grundstimmung für einen Fantasy-Roman bettet. Gelungener Anfang einer Trilogie.  
   
Lily Archer: Der Schneewittchen-Club
Fischer · 368 Seiten · 7,95 Euro

Alice, Reena und Molly – unterschiedliche Mädchen, die eines gemeinsam haben: eine Stiefmutter. Während Alice und Reena auf die Elite-Schule Putnam Mount McKinsey geschickt werden, bewirbt sich Molly freiwillig um ein Stipendium. Das Aufeinandertreffen verläuft zunächst alles andere als erfreulich. Es kommt zu Verwechslungen und Intrigen, doch als die Mädchen ihr „gemeinsames Problem“ erkennen, gründen sie den Schneewittchen-Club und beschließen das Leben ihrer Stiefmütter zu zerstören ... Ein amüsantes Mädchenbuch, von Lily Archer mit Einfühlungsvermögen witzig und ironisch erzählt.  
   
Kirsten Boie: Alhambra
Oetinger · 431 Seiten · 8,95 Euro

Der Außenseiter Boston gerät während einer Sprachreise nach Granada auf magische Weise in das Jahr 1492. Er wird verwechselt, hofiert, verfolgt und wegen satanischer Verbindungen mit dem Feuertod bedroht und erfährt von der Gefahr einer historisch anderen Entwicklung, die seine eigene Zukunft gefährdet. Er findet zwei Freunde, einen Mauren und einen Juden, die bereit sind, ihm bei der Suche nach Rettung und Rückkehr zu helfen... Eine faszinierende und außergewöhnliche Geschichte über Fragen der menschlichen Freiheit in Politik und Religion, die Diskrepanz zwischen Selbstbestimmung und Determination, über Gruppendruck und Freundschaft – und zugleich eine fesselnde, unterhaltsame, spannende und abenteuerliche Erzählung, die jede Minute des Lesens wert ist.  
   
Andreas Venzke: Scott, Amundsen und der Preis des Ruhms
Arena · 138 Seiten · 9,95 Euro

Kreuzfahrten in die Arktis oder Antarktis, Safaris in den entlegensten Winkeln der Erde oder Reisen in die ganze Welt sind heutzutage fast gefahrlos geworden. Kaum vorstellbar sind deshalb die Gefahren und unendlichen Strapazen, die Männer wie Amundsen und Scott auf sich genommen haben, um einen letzten, bis dahin unerforschten Teil unseres Planeten zu entdecken. Im fiktiven Erzählteil der Biografien Scotts und Amundsens berichtet ein Teilnehmer der Südpolexpeditionen, Thomas Crean, von dem erbitterten Kampf zweier Männer, als erster den Südpol zu erreichen. An die erzählenden Kapitel schließen sich jeweils Sachkapitel an, die Hintergrundinformationen liefern. Ein ausgezeichnetes Buch aus der Reihe „Bibliothek des Wissens“, sachlich, spannend und sehr informativ.  
   
Hortense Ullrich & Joachim Friedrich: PinkMuffin@BerryBlue. Fernweh
Carlsen · 238 Seiten · 7,95 Euro

Berry darf mit seiner nie gesehenen Freundin PinkMuffin nach Abu Dhabi fliegen. Leider erwischt er in der Eile das falsche Privatflugzeug und landet in Japan, wo man ihn zwar nicht direkt für einen Thronfolger hält, aber doch für eine wichtige Person, nämlich den jungen Vertreter von PinkMuffins Vater, wobei es nun endlich zu dem ersehnten Geschäftsabschluss mit dessen Kosmetikfirma kommen soll. Berry versteht gar nichts, und ist froh, als er endlich wieder abreisen darf, nachdem er irgendetwas nicht Lesbares unterzeichnet hat. Was er nicht weiß: Er hat ein Geschäft mit der japanischen Mafia gemacht... – Eine hanebüchene und atemberaubend spannende Geschichte über ein Missverständnis, mit viel Rasanz und trockenem Witz erzählt.
   
Amelie Fried: Schuhhaus Pallas
dtv · 208 Seiten · 7,95 €

Amelie Frieds persönliche Auseinandersetzung mit der Geschichte ihrer Großeltern, die ein Schuhhaus in Ulm hatten und von seit 1933 wegen der jüdischen Herkunft des Groß vaters ausgegrenzt, schikaniert und unter Druck gesetzt wurden. Das Buch ist jedoch nicht nur die Suche nach der persönlichen Vergangenheit – an einem Einzelschicksal manifestiert sich die Brutalität des totalitären Regimes. Ein glaubwürdiger Appell, jedem Aufflackern fasschistischer Ideen mutig entgegenzutreten.
   
Beate Teresa Hanika: Rotkäppchen muss weinen
Fischer · 222 Seiten · 6,95 €

Seit ihrer Kindheit wird die 13-jährige Malvina vom Großvater missbraucht. Die Familie ahnt, die Großmutter weiß, was da vor sich geht, aber der Missbrauch wird stillschweigend geduldet. Als Malvina sich verliebt, beginnt sie über sich nachzudenken und ihr mulmiges Gefühl zu konkretisieren, aber erst durch die mutige Nachbarin schafft sie den Schritt in die Freiheit. Ein schmerzhaftes Buch, das die Leserin ermutigt, sich der Wahrheit zu stellen und gegebenenfalls auch den Kampf gegen die Familie aufzunehmen.
   
Kevin Crossley-Holland: Gatty – Das Vermächtnis der Pilgerin
Fischer · 412 Seiten · 8,95 €

Aus einfachsten Verhältnissen stammend, wechselt Gatty unverhofft als 15-Jährige von der Magd zur Kammerzofe bei Lady Gwyneth. Nichts weiß sie von dem richtigen Verhalten, die Welt ist ihr neu, und staunen und fragen muss nach allem. Aber in ihr ist eine Kraft und Ehrlichkeit, die die anderen aufmerken lässt, und als Lady Gwyneth mit acht Getreuen aufbricht ins Heilige Land, um Erlösung von dem Kummer um ihr früh gestorbenes Kind zu finden, ist es Gatty, die Unbedarfte, die zum festen Punkt der Gruppe wird. Unbeirrt verfolgt sie das Ziel Jerusalem, das Heilige Land, und als Lady Gwyneth auf der Fahrt stirbt, folgt sie dem Versprechen, an ihrer Statt das Ziel erreichen und für sie die Erlösung von der Schuld zu erhalten ...